Creative Commons im öffentlichen Sektor

D64 fordert: Creative Commons muss im öffentlichen Sektor zur Regel werden

Konkrete verfolgen wir mit der Initiative folgende Ziele für eine Förderung von Creative Commons in öffentlich finanzierten Bereichen:

  • Creative Commons bei Kulturförderung berücksichtigen: Bei der Vergabe öffentlicher Kulturförderung muss die Lizenzierung geförderter Werke ein Thema werden. Wird eine freie Lizenz verwendet, ist damit ein Zusatznutzen für die Allgemeinheit verbunden. Bibliotheken und Schulen könnten frei lizenzierte Werke kostenlos zugänglich machen und andere Kreative solche Werke unkompliziert in neue Schöpfungen einbauen. Diesen Mehrwert für die Allgemeinheit gilt es in Richtlinien für die Vergabe von Kulturförderung anzuerkennen.
  • Creative Commons im Bildungbereich einfordern: Im Bereich von Forschung und Lehre werden viele Werke öffentlich finanziert, sind aber deshalb noch lange nicht öffentlich zugänglich. Schulbücher werden trotz Finanzierung über öffentliche Gelder oder Elternbeiträge nicht unter Creative Commons veröffentlicht. In anderen Ländern wie den USA, Kanada oder Polen investieren öffentliche und private Bildungsträger längst in offene Lernunterlagen unter Creative-Commons-Lizenz, sogenannte Open Educational Ressources (OER). Wird das Erstellen von frei lizenzierten Lernmitteln offen ausgeschrieben, sorgt es für mehr Wettbewerb und gleichzeitig dafür, dass der digitalen Nutzung durch Lehrer und Schüler kaum Grenzen gesetzt sind. Unter dem Stichwort „Digiale Lehrmittelfreiheit“ setzt sich D64 bereits seit längerem für Investitionen in Creative-Commons-lizenzierte Bildungsmaterialien ein:  lehrmittelfreiheit.d-64.org
  • Creative Commons im öffentlich Rundfunk einsetzen: Der größte öffentliche Produzent urheberrechtlich geschützter Inhalte in Deutschland ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Mit dem elektrischen Reporter auf ZDFneo und dem Satiremagazin ‹Zapp› des NDR gibt es bislang jedoch nur zwei Fernsehsendungen, die unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht werden. Vorteil dieser Lizenz: Die Sendungen bleiben trotz der absurden Depublizierungspflicht dauerhaft online zugänglich.